Mal wieder gut essen gehen

Mal wieder gut essen gehen

Gell… ist irgendwie ne komische Zeit grade. So wie in einem falschen Film. Eigentlich sieht alles ganz normal aus und doch sind wir belagert von Reglementen, Vorschriften und Beschränkungen. Dagegen tun können wir eh nichts. Wir können aber dazu beitragen, dass sich das Ganze nicht wieder verschlimmert. Und das wird nicht einfach. Weil wir die Gefahr nicht sehen können. Nachweislich positiv hingegen wirkt sich die Situation auf unsere Natur aus. Die Luft ist schon alleine durch die fehlenden Flugis deutlich besser. Und da ist dann aber auch grade die Kehrseite der Medallie: für die Wirtschaft ein Desaster.

Dieser Regenbogen – oder besser gesagt die zwei Regenbögen hab ich direkt vom Küchenfenster aus eingefangen. Ich weiss jetzt nicht, ob das nur mir so geht, aber aus allen Ecken des ehemals römischen Reiches bekomme ich Bilder von genau diesem Regenbogen. Es muss ein Wander-Regenbogen sein. Hier in meinem Fall steht der aber sowas von genau was von exakt überm Restaurant Rössli in Gelterkinden. Das ist natürlich ein Begriff hier in der Region und deshalb heisst die Website auch logischerweise www.gutessengehen.ch – wenn man nur könnte. Bald steht die nächste Lockerung an und ich glaube, wir sind ja alle reif für ein wirklich gutes Essen. Und das gibts da. Den heissen Stein kann man aber nicht essen. Furchtbar. Da verbrennste dir sowas von den Latz. Und auch geschmacklich is das für die Tonne. Aber das Fleisch, was auf dem Stein draufliegt, ist der Hammer! Und das Risotto. Hmmmm. Lasst uns das Rössli in Gelterkinden stürmen! Auf auf an die kulinarische Schleckermäulchen-Front. Wir dürfen nicht zulassen, dass dieses Restaurant…. ihr wisst schon. Geht gar nicht. Über die Website www.gutessengehen.ch gibts alle Infos, wie man sich schon jetzt endlich da wieder einen Tisch reservieren kann. Angelo di Venere – so heisst der Capo im Rössli – und ich haben eins gemeinsam: Kochen können wir nicht. Haben wir auch nicht gelernt. Wir kreieren, wir lassen uns inspirieren, wir zaubern. Und wenns dann mal wieder hammermässig schmeckt, dann flippen wir aus. Und zwar sowas von. Und der Angelo erst, weil das ist ja nochmal ne ganz andere Klasse. Und damit wir alle mal auf so richtig leckere Sachen abfahren können, hat mir Angelo zugesagt, ein paar seiner Rezepte auf diesem Blog zu posten.

Ich bin gerade etwas im Arbeitsstress, was meine magere Tätigkeit hier im Blog rechtfertigen soll. Aber ich komme beim Einkaufen einfach nicht an den Früchten vorbei. So ganz langsam entwickle ich mich zum Marmeladen-Johann. Zuerst bin ich bei der Mandarinenmarmelade ausgeflippt, dann bei der Erdbeer- und der Erdbeer-Kokos-Minze Marmelade druchgedreht, dann mit der Blau- und Himbeermarmelade ausgetickt und heute fast ohnmächtig geworden: Ananas-Zitronen-Marmelade! Ja. Richtig gelesen. Alter Vadder… das is mal was erfrischendes. Morgen gibts mal ne Runde klassiche Himbeermarmelade und Heidelbeermarmelade. Dann sollte mein Lager eigentlich voll sein bis 2029. Denkste. Um mich herum schwirren die Geniesser. Und das ist ja was Schönes.

Von Sport bis Zwetschge

Von Sport bis Zwetschge

Was ein idyllischer Ort

Dieser Wasserfall heisst “Giessen”, liegt etwa 3 Kilometer ausserhalb von Tecknau in Richtung Kilchberg und ist ein wahres Idyll. Eigentlich. Mich hats nicht gestört, dass da so etwa 20 Personen an mehreren Feuerstellen um den “See” ihre Würstl gebrutzelt haben. Das Wetter war ja auch traumhaft. Ohne es den dort anwesenden zu unterstellen liegt im, am und um den Wasserfall überall Müll. Ach Mensch. Echt. Ich erinnere mich daran, dass dort ein Fotograf ein erotisches Foto von einem Model machen. Das hatten dann 2 Spatziergänger beobachtet und natürlich sofort die Polizei gerufen. Alter Falter!

Für mich wars heute das erstrebte Ziel. Der Himmel sozusagen. Etwas mehr als 7 Kilomerter entfernt vom Home-Sweet-Home. Weil das Knie meines temporären Nachbarn Serkan Tastemur ihm eine körperliche Verfügung aufgedrückt hat, die das Joggen für noch weitere paar Tage unterbindet… bin ich halt guten Willens und frohen Mutes dort hin gejoggt. Ach so 10 oder 15 Kilometerchen machen mir ja grad mal gar nix aus. Null. Wie wenn nix wär. Ausser den kleinen Nebenerscheinungen: Puls bei 150 +, trotz mitgeführter Flüssigkeit war ich ausgetrocknet wie ne Dörrpflaume, mit jedem Schritt stöhne ich unterbewusst, automatisch, kraftvoll. Wenn ich mal sitze, sitze ich. Der Akt der Erhebung fordert gezielte Muskelanspannungen, die grade nicht so funktionieren. Es kitzelt mehr als sich was bewegt. Lachen muss ich trotzdem nicht. Nur dann, wenn ich mich im Spiegel sehe und feststellen muss, wie hochgradig bescheuert das noch aussieht.

Der Hinweg lief gut, nur 2 kleine Stops, um auf meine Seele zu warten, die ständig hinterher tümpelte. Also wenns da plötzlich gefühlte hundert Kilometer bergauf geht, ja, wie soll ich sagen…. einfach ist das nicht! Die letzten paar Meter komme ich mit letzter Luft angetänzelt, als hätte mich ne Biene irgendwo hingestochen, wo die Sonne nicht so hinscheint. Ja klar haben die Leute sich gefragt, ob ich noch alle Latten am Zaun habe. Hätte ich mich auch gefragt. Hätte mal das Knie von Serkan nicht so bescheuert getan, wären die Steigungen gar kein Problem mehr. Aber man rostet halt auch gleich ein, wenn man nicht dran bleibt. Bin ja selbst dran schuld.

Als ich dann am Wasserfall ankam und ich meine Adrenalin- und Energievorräte zu gefühlten 90 Prozent verschossen hatte, ist mir so richtig deutlich geworden, dass ich diesen ganzen Weg ja auch wieder zurück muss. Aber es lief doch widererwartend gut. Mit Ausnahme der letzten 2 Kilometer und dem Treppenhaus. Die waren die Hölle. Also 100% Hölle… nicht nur so n kleines bisschen, so ein Lagerfeuerchen, nein nein.

Und trotzem musste ich noch einkaufen gehen. Ich frage mich immer noch, wie ich es überhaupt geschafft habe noch vor 20 Uhr im Lidl zu sein (alles andere hat ja schon Stunden zu). Ich hoffe, man hat mir mein momentanes Defizit nicht so angesehen. Ich hab alles gegeben. Mein Nachbar, der ja Schauspieler ist, hätte vor dieser Leistung vermutlich Pippi in die Augen bekommen. Mir wurde der 40 Liter Sack Erde von einem Lidl Mitarbeiter sogar ins Auto getragen (die sind ja alle echt nett hier). Nicht auszumalen, wie das ausgesehen hätte, wenn ich da auf dem Weg zum Auto mit Pauken und Trompeten nen Abgang gemacht hätte. Dann müsste ich mich da auch nicht mehr blicken lassen.

Wie und ob ich morgen in der Lage sein werde, die am Vorabend gebackene Leckerei durch wieder intensive körperliche Betätigung (ja also gut: joggen) bodymässig gut zu machen… steht nun in den Sternen. Vielleicht wird es mir nicht mal möglich sein zu schreiben. Ach doch. Ein Rezept kommt drauf. Das vom “Quetschekuchen”. Wieso kommt die Amra auch aus heiterem Himmel auf diesen Kuchen. Und wie solls auch sein… total bescheuert… ich weiss… habe ich dann heute Nacht einen solchen gebacken. Schmecken tut er ja. Nicht zu süss. Perfekt. Aber eingefrorene Zwetschgen ist kein Vergleich zu den, die man frisch vom Baum holt. Das Rezept poste ich morgen noch.

Ich ess jetzt noch ein kleines Stückchen…. ein ganz ganz klitzekleines. Winzig wird es sein. Ein Krümel… ich hab jetzt aber auch Lust da drauf. Sowas von.

Auf 180 Gad vorheizen

Auf 180 Gad vorheizen

Klar und deutlich kann ich sagen, dass ich das ein bisschen vermist habe. Während meiner Zeit im Radio war grade bei Sendungen um die 4 Stunden das interessanteste, immer wieder neue Menschen, neue Charaktere und neue Geschichten des Lebens zu erfahren. Nun war dieser Abend und die fast 6-stündige Koch-Session ein ähnliches Erlebnis… und so für mich ein perfekter Daily-Tratsch.

Mein Gast und Kurzzeit-Azubi war Gad Fidler. Hier konnte ich ein gemeinsames Dinner mit Liebesgesang zwischen Gad und der Lasagne hinbekommen, weil die Z7 Konzertfabrik unter der aktuellen Krise leidet. Die schönen Events, grade im Sommer, die Open Airs….. es ist zum heulen… alles fällt ins Wasser. Zumindest konnten wir hier die paar Stunden kulinarisch optimal einsetzen und so die Zeit überhaupt finden. Im Normalfall gäbe es für ihn im Z7 ja kaum was zu tun, ausser die Durchführung von Events, Booking, Promotion, Web, Marketing, und und und. Ufff! Einige Jahre sind bei ihm im Musikbusiness schon zusammen gekommen… und das merkt man. Huch… jetzt hab ich doch grade ein Bild vor den Augen…. ja das ist doch…. die drei da haben ja… ach das gibts doch gar nicht… die drei Weisen, die Seher, Merlins, die mit den langen Bärten. Ja, davon ist einer der Gad, der andere Norbert Mandel und der Dritte ist der Dani Beck. Also gut, zumindest Norbert hat glaube aktuell keinen Bart. Aber die drei decken das gesamte Wissenspektrum der Schweizer Rock- und Popgeschichte ab. Ohne Zweifel.

Für diesen ersten Beitrag dieser Art hatte Gad die besten Voraussetzungen: Kochen is nich so seins, aber er würde es doch gerne können und er liebt Lasagne. Als Motivationsschub kam dann noch raus, dass er mal was richtig Gutes für sein Herzblatt kochen will. Und oh ja… die Lasagne ist perfekt dafür. Und zwar genau diese hier.

Aber die ganze Sache verbirgt auch eine dunkle Seite und dementsprechende Gefahren! Gad neigt nämlich dazu, den würzigsten Bestandteil – die Bolognese-Sauce – vor der Lasagne-Hochzeit zu eliminieren! Und zwar mit dem Löffel! Einfach so. Ohne Skrupel! Und das hat er auch mehrfach zu Wort gegeben. Ich musste also vorsichtig sein und ihn immer mal schnell mit einem 56-Kräuter-starken Kaltgetränk mit Pfupf ablenken, wenn ich merkte, die Situation könnte kippen.

Letztendlich haben wirs geschafft, eine extrem leckere, saftige und würzige Lasagne zu erschaffen inklusive der Herstellung der Nudelplatten. Es gibt noch keine Show, die solche Talente wie den Gad präsentieren! Von der ersten Minute ist er ohne Vorkenntnisse mit der Nudelmaschine umgegangen, als wäre er auf ihr geboren (aua… das ist ein schlimmer Gedanke).

War faszinierend und neigt zur Wiederholungstat zu werden.

Spielzeug, Kerzen und Fensterkitt

Spielzeug, Kerzen und Fensterkitt

Kann mir mal jemand logisch erklären, warum Artikel in gewissen Läden mit Absperrband umwickelt und für den Verkauf ausgeschlossen wurden?! Ich brauche doch gewissen Dinge, die mein Leben verschönern, wenn ich doch schon zu Hause bleiben soll. Oder nicht? Ich war zum Beispiel hier in einem baumarkt, der auch Lebensmittel verkauft. “Gott güterger… sie haben offen! Da ist ja prima. bei mir lösen sich nämlich die Fenster auf und drohen aus dem Rahmen zu fallen! Haben Sie Fensterkitt?”  Ploötzlich beruhigend und gut gelaunt hab ich den Verkäufer vor der Tür angegrinst. Und der antwortete – ebson grinsend: “Ja, haben wir!” Kaum habe ich die menschliche Schrittgesschwindigkeits-Schallmauer durchbrochen und bin mit mindestens 7 km/h pro Stunde losgestartet (aus dem Stand), rief der mir nach: “dürfen wir aber nicht verkaufeeeen”.

Waaarum? Waaaaarum? Echt. Es ist ja wohl absolut klar, dass hier die typisch menschliche Einstellung einer selbstzerstörerischen Logik eine deftige Rolle spielt: “Mir ist völlig egal, was die Zukunft bringt, aber wenn ich das nicht darf, dann dürfens die anderen auch nicht”. Es gibt und gab viele Momente in unserem kleinen Universum, die als Tatsache eigentlich gar nicht optimal sind – aber wir haben uns dran gewöhnt. Und irgendwann stellen wir fest, dass es ein riesen Bullshit war und dass wir sogar damit die halbe Welt auf den Kopf gestellt haben. Hier haben wir eine Situation, die für alle neu ist, an die wir uns noch nicht gewöhnen können. Es ist absolut logisch, dass es in jeder Situation Gewinner und Verlierer gibt. Damit müssen alle rechnen. Aber hören wir doch auf, die Wirtschaft und das Wohlbefinden mit Füssen zu treten und immer wieder in den Matsch zu schubsen. Was spricht dagegen, dass ich mal eine Kerze für Boo kaufe, meine Fenster mit Fensterkitt verarzte oder mal Spielzeug für ein Gebuttstagsgeschenk erwerben möchte. Was hat das mit dem Virus zu tun? Nichts. Würde aber die Einschränkungen erträglicher machen und die Wirtschaft ankurbeln. Oder nicht?

Während sich die Handelsketten und Politiker abwechselnd gegenseitig ins Bein schiessen, profitieren die Versandhäuser und Online-Stores. Und das ist ja auch gut so. Und ausserdem: was wollen wir machen? Wie gesagt: Es gibt immer Verlierer und Gewinner… und es gibt keine Grundlage, diese Unternehmen oder Anbieter einfach als “die, die vom Leid der anderen….. die die vom Corona profitieren” zu schubladisieren. Vielmehr ist es ausgezeichnet, dass wir doch in der Lage sind uns anzupassen und neue Wege und Möglichkeiten auszuschöpfen.

Weiter so!

ActionSpielzeug.chEinen Tipp habe ich noch heute zum 44. Geburtstag von Dominik: Beim Griff in seinen Webshop auf www.actionspielzeug.ch wir man weder erschossen, noch landet man mit Absperrband umwickelt und geknebelt in einem dunklen Keller. Ich kann für die Qualität und Leistung dieses auf Höchstleistung gezüchteten Individuums meine Hand ruhigen Gewissens ins Feuer legen. Das ist genau der richtige Platz für kleine und grosse Kinder (was ich durchaus in vollem Sinne postiv meine) und deshalb eine absolute Empfehlung wert.

Die Türken die

Die Türken die

Es gibt noch ne Menge Zeugs im Kühlschrank, was ich kochen, brutzeln oder backen, ins Bild rücken und zu den Rezepten packen möchte. Aber wie soll das nur gehen, wenn man türkische Nachbarn hat. Wie nur. Ich bekomme es ja mit der Angst zu tun und laufe Gefahr meinen Blog zu verlieren! Habt ihr die türkische Küche mal probiert? Totfressen könnte ich mich. Diese Hackfleischbällchen… Köfte. Ich bin voll. Und dann halte ich noch zwischen dem Velo fahren einen kurzen Dialog mit einem der “Räucherjungs” (Ort der geheimen mini-gruppierten Grillparty bleibt geheim, ja, der Abstand wird eingehalten, nein, es wurde nicht geknutscht, wobei… der Pablo war da… man weiss ja nie). Wir hattens übers Brot und er erzählte mir von dem besten Brot, was er gegessen hatte. Das wurde in einem Loch in der Erde gebacken. Brot kann echt extrem lecker schmecken und teilweise wird es mit einfachsten Mitteln gebacken. Besonders das Fladenbrot. Sowas habe ich mal in Norwegen nahe Oslo in einem Naturhistorischen Freilichtmuseum gesehen. Die backten das Fladenbrot auf einem stundenlang erhitzten Stein. Mit frischer Butter…. einzigartig.

Nun habe ich ja das Privileg einen Blog zu haben. Und heute war mal wieder ein Tag der meinen Bauchmuskeln vermutlich mehr als gut getan hat – so viel wie ich lachen musste. Lachen ist ja sowieso gesund. Das wisst ihr ja sicherlich. Und so möchte ich euch einen Typen nicht vorenthalten, mit dem ich in manchen Momenten irgendwie verwandt sein muss. Als ich den Piet Klocke zum ersten mal gesehen habe, hab ich sofort gemerkt: es bin nicht alleine. Es gibt noch andere. Noch viel ausgeprägtere Individuen.

Wenn mich meine türkischen Nachbarn lassen (ach verdammt… jetzt wär ja schon grade mal gerne am Bosporus, aber zugegeben ist der Blick von meinem Balkon auch nicht übel), kommt dann bald mal wieder ein Food-Post. Andererseits: wann sprech ich mal schon nicht übers Kochen und Backen. Ich peile zielstrebig auch genau solche Rezepte an, wie das Brot im Loch. Stellt euch vo, ihr fahrt in die Natur zum campen (über 2000 Meter darf man ja) und backt euch da in nem Loch euer Brot. Ich muss das testen. Eins weiss ich aber – und das kann man ja nie oft genug sagen – das Loch darf vorher nicht für andere Zwecke verwendet werden!

Geniesst das Weekend!