Rom

Rom

Es ist schon eine kleine Ewigkeit her, als ich Rom zum ersten mal besucht habe. Etwa 2 Jahre. Ich weiss gar nicht, wieso ich so lange gewartet hatte, diese unglaublich Geschichtsträchtige Stadt zu besuchen, wo ich doch an jeder Dokumentation gespannt kleben bleibe, sobald es um die alten Römer geht. Und nun ist es meine absolute Lieblingsstadt – der wie die Italiener so klangvoll sagen: la mia città preferita.

Kolosseum

Wer an Rom denkt, denkt zwangsläufig direkt erst mal ans Kolosseum. Das tun die Asiaten übrigens auch – vermutlich mehrfach täglich. Und ja, es ist auch nicht nur ein Besuch wert, sondern auch einer der Orte, die man unbedingt besuchen sollte. Die Geschichte und Bedeutung dieses Bauwerks spürt man trotz der ungeheuren Menschenmassen und es ist nunmal auch das Wahrzeichen dieser Stadt. Mein erster Tipp – und das gilt grundsätzlich für alle historisch bedeutenden Orte von Rom – ist einen Blick auf Wikipedia zu werfen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kolosseum), denn dann erlebt man das Ganze mit anderen Augen und deutlich intensiver.

Wie auch in jeder anderen Stadt auch, gibt es natürlich auch in Rom Stadtteile und Bezirke, die man nicht unbedingt sehen muss und besser auch gar nicht besuchen sollte. Da kommt man auch nicht hin, wenn man sich nicht furchtbar verfährt oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln einschläft. Sowieso rate ich ganz stark davon ab, mit dem eigenen Auto zu fahren – zumal die Innenstadt nur mit Ausnahmegenehmigung befahren werden kann, es absolut keine Parkplätze in der Stadt gibt und die öffentlichen Verkehrsmittel perfekt für den Städtetrip sind.

Es gibt viele Stimmen, die sagen: in Rom werden Touristen abgezockt, Rom sei gefährlich, Rom ist viel zu touristisch. Naja, es ist eben eine zurecht gut besuchte Stadt. Wer mit Bermuda-Hemd und umgehängter Kamera ständig schreit „Hier, gumma, da war der Cäsar!“ und sich dabei mit den Geldscheinen an den Touristischen Hotspots kühle Luft zuwedelt, muss sich also gar nicht wundern. Auch T-Shirts mit dem Aufdruck „wir werden Weltmeister“ zu tragen ist nicht ganz so schlau. Ebenso nicht, sich mit Personen dick anzufreunden, die blinkende Kolosseum Anhänger verkaufen. Und weit offen klaffende Handtaschen laden ja auch gerne zu einem Besuch darin ein. Wer also ein bisschen Undercover und eher unauffällig unterwegs ist, kann Rom problemlos erleben.

Nun aber komme ich zu ein paar Empfehlungen und Informationen, die man nicht grade beim ersten Blick findet, wenn man im Google „Rom“ eingibt. Vorab: Den Vatikan konnte ich leider noch nicht besuchen. Die Zeit fehlte einfach und hier sollte man mindestens einen Tag einplanen.

Ganz wichtig ist sich schon frühzeitig z.Bsp. unter https://www.getyourguide.de einen Rom-City-Pass zu besorgen. Dann muss man nicht gross anstehen und kann die wichtigsten Orte innerhalb von 2-3 Tagen optimal besuchen.

Mitten in Rom befindet sich der Palatin-Hügel, einer der sieben Hügel Roms und der älteste Teil der Stadt. Das war das Zentrum des antiken Roms mit den Kaiserpalästen, dem Forum Romanum, an dem sich das zentrale Leben der alten Römer abgespielt hat und den Haus des Romulus, dem Gründer von Rom (er und sein Bruder Remus wurden ja der Sage nach von einer Wölfin gesäugt – ist ehrlich gesagt schon ein kleines bisschen ekelig). Für den Palatin Hügel braucht man nicht nur das besagte Ticket, sondern auch mindestens einen Tag.

Beim Forum Romanum befinden sich auch die Ruinen vom Haus der Vestalinnen. Meine Güte, ich hab Tage nicht geschlafen: Diese Vestalinnen wurden von Kaiser für dieses Amt auserwählt, als sie 6 Jahre alt waren und hatten dann dieses Amt 30 Jahre inne. Während dieser Zeit hatten sie die Aufgabe, das heilige Feuer im Hof des Gebäudes zu bewachen und auf keinen Fall ausgehen zu lassen. Ist das dennoch passiert (vielleicht weil jemand die Tür und das Fenster gleichzeitig aufgemacht hatten) oder wenn sie mit irgendjemand angebandelt hatten, wurde diese verantwortliche Vestalin mit einer Öllampe und einem Laib Brot lebendig begraben! Ist das nicht fürchterlich?! Diese Vestalinnen waren allerdings so hoch angesehen und wichtig, das wenn jemand, der zum Tode verurteilt wurde am Tag seiner Vollstreckung eine Vestalin gesehen hat tatsächlich begnadigt wurde.

Oben auf dem Palatin-Hügel ist noch das Haus des Augustus, alles zusammen ein wahnsinnig grosser Komplex aus monumentalen Gebäuden, Höfen und Gärten. Einen kurzen Einblick gibts hier: https://www.romsehenswuerdigkeiten.com/palatinhugel/

Forum Romanum

Das Forum Romanum – hier spielte sich das Leben der alten Römer ab.

Ganz in der Nähe des Palatin Hügels gibt es einen vielleicht zuerst unscheinbaren Platz: den Circus Maximus. Hier fanden bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. Wettkämpfe und um ca 50 v.Chr. die bekannten Wagenrennen mit den Streitwagen statt. Bis zu 250.000 Besucher – ja, richtig gelesen – haben dort die Wettkämpfe verfolgt. Das ist der glatte Wahnsinn!

Circus Maximus

Auf dem Circus Maximus fanden mit die bedeutensten Wagenrennen der Geschichte statt – mit bis zu 4 Streitwagen nebeneinander.

Aber Rom hat natürlich auch noch viel mehr zu bieten. Besonders die Altstadt bzw. das Stadtzentrum ist super sehenswert und lädt auch zum Shoppen ein. Ein künstlerisches Meisterwerk ist unbestritten der Trevi-Brunnen (Fontana di Trevi, https://de.wikipedia.org/wiki/Trevi-Brunnen), der um 1750 für Papst Clemens vom Architekten Nicola Salvi erbaut wurde. Auch da sind Unmengen Menschen versammelt und leider kommt man nicht ganz an den Brunnen ran. Der wird gut bewacht, weil dort seit Jahren jeder seine Münzen kostengünstig entsorgt hat und das so einem Bauwerk natürlich schadet.

In aller Munde ist auch immer die spanische Treppe und ich muss sagen: keine Ahnung warum eigentlich. Ich persönlich konnte da nicht so lange sein, da es – sagen wir mal – leicht streng roch.

Ostia Antica

Mein persönliches Highlight nach dem Palatin-Hügel war Ostia Antica (https://de.wikipedia.org/wiki/Ostia_Antica). Dies war im etwa 3.Jahrhundert vor Chr. der wichtigste Hafen Roms und für Antike-Begeisterte (wie mich) ein absolutes Muss! Dieser wirklich sehr gut erhaltene Stadtteil versetzt einen unweigerlich in die alte Antike zurück. Für den Besuch muss man sich einen ganzen Tag einplanen, denn das Gebiet mit Amphitheater und den vielen Häuser ist riesig. Besonders imponiert haben mir die alten Werbeschriften, die als Mosaik vor den kleinen damaligen Läden im Boden verewigt wurden.

Und nach dem Besuch von Ostia Antica hat man Hunger. Grossen Hunger (zumindest mir gings so). Da wir dort in der Nähe ein Air BnB gemietet hatten lag es Nahe, dort ein Restaurant aufzusuchen. Fündig geworden sind wir mit dem Restaurant „Allo Sbarco di Enea“ in der Viale degli Scavi, 00119 Roma (https://www.allosbarcodienea.com/). Dies ist eine alte römische Villa, in der sogar noch die Wandmalereien zu sehen sind. Ausserdem werden dort eine Menge interessanter antike Fundstücke ausgestellt, sowie auch einige Filmutensilien aus dem Film „Gladiator“ mit Russel Crowe. Ich durfte mal seinen Helm aufsetzen und es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich hätte den nicht mehr herunterbekommen. Das wichtigste ist aber das ausgezeichnete Essen und das lustige und freundliche Personal.

Von dort aus sind es nur noch ein paar Kilometerchen und man ist direkt am Strand. Auch das gehört irgendwie zu Rom und bietet natürlich zu einer langgezogenen Promenade eine Menge guter Fisch-Restaurants.

Das wars eigentlich auch schon mit meinen kleinen Ausflugstipps für Rom. Ein Update wird kommen, denn ich war nicht das letzte mal in Rom. Wer eine nett Unterkunft in der Nähe von Ostia Antica sucht, darf sich gerne bei mir melden und ich gebe dann einen vorzüglichen Kontakt weiter.

Auch freue ich mich über eure Kommentare, besonders wenn ich mit meinen Tipps dazu beitragen konnte, dass der Aufenthalt in Rom ein kleines bisschen interessanter werden konnte. Viel Spass und tolle Erlebnisse in Rom!